Noli me tangere!

Noli me tangere! - Juliane Jüttner. Hanna Nitsch. Ute Ströer

Von Christoph Kivelitz

Die Wendung „Noli me tangere“ ist dem Evangelium des Johannes entnommen (Joh 20,17 EU). Es ist der ins Lateinische übersetzte Ausspruch Jesu nach seiner Auferstehung an Maria Magdalena. Warnend stellt er sich ihrer Überraschungsgeste entgegen: „Berühre mich nicht“.

In diesen Worten verdichtet sich die Dramaturgie des Augenblicks zwischen Tod und Auferstehung, Präsenz und Absenz, Glaube und Unglaube. Die Auferstehung von den Toten ist vollzogen, doch tritt Jesus noch als Menschenbild – damit in sterblichem Gewand – in Erscheinung, ehe er mit der Himmelfahrt wieder in eine geistige Wirklichkeit eingehen wird. Es ist eine Schwellensituation zwischen unterschiedlichen Seins- und Bewusstseinskategorien. Es ist ein Motiv, in dem sich die ewige Sehnsucht nach Überwindung des Todes artikuliert.

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Wie im Himmel, so auf Erden

Susanne Ulbrich, Galerie Kontrapost, Leipzig

Zur Ausstellung „...wie im Himmel so auf Erden“ Mai 2010

 

„Juliane Jüttner, 1972 in Wernigerode geboren, hat schon als Kind den Wunsch, Figuren zu formen. Immer im Blick ein Studium an der Hochschule Burg Giebichenstein Halle – und doch kommt alles ganz anders: sie geht 1992 für ein Jahr nach New York, um an der renommierten Art Students League zu studieren, die mit großen Namen der modernen Kunstgeschichte glänzen kann: Jackson Pollock, Robert Rauschenberg, Roy Lichtenstein, Louise Bourgeois und vielen anderen dieser Kategorie. Hier zeichnet sie Akte, modelliert nach Modell, lernt die Techniken der Kunst. Wie sie sagt, stammt alles, was sie an handwerklichen Fertigkeiten besitzt, aus dieser Zeit in New York.

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